Volles Haus beim Frühjahrskonzert des Musikvereins Weilimdorf
Erstes musikalisches Highlight im Jubiläumsjahr

Der Bericht von Uwe Tommasi in "In und Um Weilimdorf" vom 3. April 2009.

 


Der Musikverein Weilimdorf feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Ein Jubiläum, das im Stadtbezirk viel Beachtung findet. Beim Frühjahrskonzert in der Lindenbachhalle reichte die Bestuhlung nicht aus, so dass vor Konzertbeginn noch zusätzliche Plätze bereitgestellt werden mussten.

Beim Jubiläums-Frühjahrskonzert in der Lindenbachhalle konnte der Vorstand des Musikvereins Weilimdorf, Marc Benzinger, sich über ein volles Haus freuen. Über 350 Besucher waren zu dem Konzert gekommen, unter ihnen Kulturbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann, Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats und des Bezirksbeirats, Vertreter von Weilimdorfer Vereinen und Organisationen und von befreundeten Musikvereinen aus der näheren und weiteren Umgebung. Für den musikalischen Auftakt des Konzertabends hatte das Jugendorchester des Musikvereins, personell verstärkt durch das Ensemble der Musikschule Eberhard, mit dem Stück „Pomp und Circumstance" gesorgt.

„Am 1. März 1909 haben 16 Weilimdorfer den Musikverein gegründet", stellte Vorstand Marc Benzinger in seiner Begrüßungsrede fest. Seitdem sei viel Wasser den Lindenbach hinuntergeflossen und Weilimdorf sei zum drittgrößten Stadtteil Stuttgarts herangewachsen. Der Musikverein habe das kulturelle Geschehen im Stadtbezirk stets mit geprägt und das Orchester könne heute ein umfangreiches Repertoire von der Volksmusik über Klassik bis zu modernen Stücken vorweisen. Auch das Jugendorchester erfreue sich großer Beliebtheit und sei ein wichtiges Element in der Vereinsarbeit, lobte Benzinger.

Nach dieser kurzen Einführung hatte wieder die Musik das Wort. Das Jugendorchester unter der Leitung von Rolf Eberhard entführte die Besucher ins „Zauberland", gefolgt von der „Queens Park Melodie". Das Jugendorchester präsentierte sich mit der Verstärkung aus der Musikschule Eberhard sehr ausdrucksstark und akzentuiert. Zum Abschluss seines Programms, durch das Sebastian Epple geführt hatte, verwandelte das Jugendorchester die Lindenbachhalle in einen Kinosaal, und ließ die original Filmmusik von James Bond erklingen. Vom Publikum gab es für diesen tollen musikalischen Auftakt viel Beifall und vom Jugendorchester eine Zugabe mit viel Witz und Humor. „Blas mal auf dem Kamm", ein Lied des bekannten deutschen Humoristen Heinz Erhardt, der in diesem Jahr übrigens ebenfalls 100 Jahre alt geworden wäre, bildete den Abschluss dieses ersten Teils des bunten Konzertprogramms.

Vor dem Auftritt des großen Blasorchesters gab es dann als nicht im Programm vermerkte Überraschung noch eine musikalische Einlage des großen Blasorchesters gemeinsam mit dem Jugendorchester. Unter dem Taktstock von José Mali harmonierten jung und alt ganz ausgezeichnet bei der musikalischen Fantasie „Aurora".
Durch das Programm des großen Blasorchesters führte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. „The New Village" beschreibe die Geschichte einer Stadt in der Provinz Nordholland. Das Stück erzähle von der Entstehung des Dorfes, den wilden Horden, die in der Lagune einst unterwegs waren und von den Festen und Feiern, die an diese turbulente Vergangenheit erinnern. Dem Orchester gelang es dann tatsächlich, Bilder von bunten Festen oder einer weiten Lagune vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.

Mit Donner und Blitz einer Schnellpolka von Johann Baptist Strauss (Sohn) ging es weiter. Hier erfuhren die Konzertbesucher von Ulrike Zich nicht nur, dass der Walzerkönig eigentlich Beamter werden sollte, sondern auch, dass Strauss die Polka ursprünglich Sternschnuppe genannt hatte. Der endgültige Titel „Unter Blitz und Donner" charakterisiert das Stück mit seinen Paukenschlägen aber wesentlich treffender. Nach diesem Gewitter ließ der Musikverein auch gleich wieder die Sonne aufgehen. Und dann entführte das Orchester die Besucher musikalisch in die Bergwelt. Beim sehr schwungvoll vorgetragenen Mountain Panorama kamen bei vielen Zuschauern sicher Erinnerungen an ihren letzten Ski- oder Wanderurlaub in den Bergen auf. Es folgte „Hits International", ein Medley aus den bekannten Titeln „Chattanooga Choo Choo", „Cabaret", New York" und My Way". Hier glänzte Simone Weiß bei „My Way" mit einem sehr gefühlvollen Trompetensolo. Den Abschluss im Konzertprogramm bildete schließlich der „Radetzky Marsch", den die Konzertbesucher mit rhythmischem Klatschen begleiteten. Die Zugabe war der eigens zum Jubiläum von Musikvereinsmitglied Udo Aigelsreiter komponierte Marsch „Mir Weilemer", mit dem der Musikverein einmal mehr den Beweis antrat, dass traditionelle Blasmusik viel Spaß bereiten kann.

Viel Spaß bereitete dem Musikverein auch das Geburtstagsgeschenk, das Kulturbürgermeisterin Eisenmann mitgebracht hatte. Sie überreichte Vorstand Marc Benzinger zum Jubiläum und für die vielen Veranstaltungen, die in diesem Jahr noch über die Bühne gehen, einen Scheck über 5.000 Euro. Bei der Scheckübergabe lobte Eisenmann die hervorragende Arbeit des Musikvereins. Der Altersdurchschnitt von rund 30 Jahren im Orchester zeige, dass die Mischung und das Miteinander stimmt.

Bericht: Tommasi


Einige Impressionen aus dem Konzert...

Das große Orchester


Das Jugendorchester

Bilder: Joachim Schön